- Die Aktienmärkte traten im Oktober auf der Stelle, während insbesondere die Zinsen in den USA stark stiegen. Der Ethna-AKTIV (T) gab im Monatsverlauf lediglich 0,01 % ab und notiert weiterhin nah seines Allzeithochs.
- In Erwartung fallender Zinsen wurde die Modifizierte Duration des Portfolios von 4,5 über Zinsderivate auf 9,3 erhöht.
- Das Exposure des Aktienportfolios wurde auf 35,7 % erhöht. Einerseits wurde das in ausschließlich US-Large Caps investierte Basisportfolio auf 30,5% ausgebaut. Andererseits wurde die Quote durch zusätzliche 5 % Aktienfuture erhöht.
- Das Portfolio hat 0 % Fremdwährungs-Exposure. Im Monatsverlauf wurden die verbleibenden 22 % US-Dollar abgesichert.
31.10.24 - Der abgelaufene Monat stand ganz im Zeichen der mit Spannung erwarteten Berichtssaison und natürlich der anstehenden US-Wahl. Die erwartete Eskalation im Nahen Osten blieb zum Glück aus. Während über die Berichtssaison noch kein abschließendes Urteil gefällt werden kann, sorgte die zunehmende Wahrscheinlichkeit eines Trump-Sieges für ein Wiederaufflammen des sogenannten „Reflation-Trades“. Für die Aktienmärkte bedeutete das ein eher uneinheitliches Bild mit unwesentlicher Veränderung, betrachtet auf Monatsbasis. Weitaus bedeutender waren die Veränderungen bei den Zinsen. Der Mitte September begonnene Zinsanstieg setzte sich im abgelaufenen Monat eindrucksvoll fort. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg im Oktober um 50 Basispunkte und konnte damit seit dem jüngsten Zinstief innerhalb von knapp sechs Wochen 0,69 % zulegen. Die vergleichbare deutsche Staatsanleihe erhöhte im Oktober ihre Rendite lediglich um 0,27 %. Die aktuelle Stärke des USD ist damit recht schnell erklärt.
Wir halten diesen rasanten Zinsanstieg angesichts eines lediglich moderaten Wachstumsausblickes und vor dem Hintergrund weiter zu erwartender Zinssenkungen der Zentralbanken für total übertrieben. Die mit hoher Wahrscheinlichkeit konstante oder lediglich leicht steigende Inflation rechtfertigt nicht diesen Stimmungswechsel innerhalb kürzester Zeit. Aus unserer Sicht wird die US-Notenbank exakt an ihrem bislang kommunizierten Plan festhalten. Aus diesem Grund haben wir die aktuelle Zinssensitivität des Portfolios über das Durations-Overlay deutlich erhöht. Die über die investierten Anleihen erreichte Duration von 4,5 wurde dadurch auf 9,3 angehoben. Die Zusammensetzung des Anleiheportfolios selbst wurde nicht maßgeblich verändert. Bei einem durchschnittlichen Rating von A bis A+ sind 15 % in Staatsanleihen allokiert, 20 % in europäische und 27 % in US-amerikanische Investment Grade Anleihen investiert. Es gibt keine Anleihe mit einem Rating BBB- oder schlechter.
Entsprechend unserer Zinsmeinung wird sich das Zinsdifferential zwischen USD und EUR vorerst nicht weiter ausweiten. Deshalb halten wir die Stärke des US-Dollar für eher kurzlebig und haben bis auf Weiteres die Fremdwährungsquote komplett abgesichert.
In diesem Jahr kam es nicht zu der typischen Wahljahrsaisonalität, die normalerweise durch einen volatileren Oktober gekennzeichnet ist. Deshalb haben wir das Aktienexposure nicht wie geplant in einer Konsolidierung, sondern einfach im Monatsverlauf erhöht. Das Basisportfolio wurde auf knapp über 30 % in ausschließlich US-Large Cap Unternehmen ausgebaut. Zudem wurde eine 5-prozentige Position in S&P 500-Future gekauft. Zusätzlich zum saisonalen Rückenwind, der sich hauptsächlich aus den in den verbleibenden zwei Monaten des Jahres noch anstehenden Aktienrückkaufprogrammen nähren sollte, könnte es noch einen Liquiditätsschub geben. Dieser entsteht, wenn einerseits ein vorzeitiges Ende von Quantitative Easing von der Fed ausgerufen wird und andererseits, wenn das Finanzministerium aufgrund wieder anstehender Budgetverhandlungen ihren Account bei der Fed ausschöpft, statt sich über den Kapitalmarkt zu finanzieren.
Ohne die Auswirkung der US-Wahl überbewerten zu wollen, halten wir exakt diese Ausrichtung des Portfolios - hohe Duration, keine FX-Risiken und ein ca. 35-prozentiges Aktienportfolio - für optimal geeignet, um gut durch die gegebenenfalls volatilere Phase nach der Wahl zu kommen. Und bitte nicht vergessen: beide politischen Lager in den USA stehen für eine wachstumsorientierte, kapitalmarktfreundliche und auf Schulden basierende Politik. Eine Rezession steht (noch) nicht vor der Tür.