- Der Ethna-AKTIV (T) verlor im Dezember 1,83 %.
- Wir gehen weiterhin von fallenden Zinsen aus. Die Modifizierte Duration der Anleihen wurde von 5,2 auf 5,6 angehoben. Über US-Zinsderivate wurde sie auf 10,3 erhöht.
- Das Netto-Exposure des Aktienportfolios wurde von 40,8 % auf 42,7 % erhöht. Einerseits wurde das Kernportfolio, das ausschließlich in US-Large Caps investiert ist, auf 35,6 % ausgebaut. Andererseits wurden die Aktienfutures von 8,2 % auf 7,1 % reduziert.
- Das Portfolio hat 0,7 % Fremdwährungs-Exposure. Die im Oktober eingebaute Absicherung bleibt bestehen.
- Angesichts eines moderaten Wachstumsumfelds erwarten wir auch für 2025 Kursgewinne im Rahmen des erwarteten Gewinnwachstums (8-12 %).
31.12.24 - 2024 setzte sich der positive Börsentrend des Vorjahres mit dem Rückenwind steigender Gewinne und dem Ausbleiben externer Schocks fort. Der Ethna-AKTIV konnte daran mit einer Jahresperformance von 6,05 % erfolgreich partizipieren. Die Entwicklung der vergangen zwei Jahre verlief jedoch keinesfalls gleichmäßig: Während der Fonds in den letzten sechs Wochen des Jahres 2023 rund zwei Drittel des Jahresgewinns erwirtschaftete, reduzierte sich dieser in den abschließenden vier Wochen dieses Jahres um etwa ein Drittel.
Zu Beginn des Jahres 2024 sahen wir uns mit einem spannenden Gegensatz konfrontiert: der Skepsis der Unternehmer (Mainstreet) auf der einen Seite und dem Optimismus der Börsianer (Wallstreet) auf der anderen. In diesem Widerspruch erkannten wir ein positives Zeichen – und unsere Einschätzung erwies sich als richtig. Die hohe Planungsunsicherheit der Unternehmenslenker verringerte sich über die Zeit. Die Kapitalanleger behielten mit ihrer positiven Einstellung recht.
Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor waren die Wahlen in über 70 Ländern. In den USA markiert 2025 den Beginn der zweiten Amtszeit Donald Trumps. Bereits vor seinem erneuten Amtsantritt zeigte sich eine gravierende Divergenz in den ökonomischen Entwicklungen zwischen den USA und dem Rest der Welt. Die positive Wirtschafts- und Börsenentwicklung in den USA sollte eine Wiederwahl des Amtsinhabers Joe Biden begünstigen. Jedoch entwickelte sich die während seiner Amtszeit als zu hoch empfundene Inflation zu seinem politischen Stolperstein. Interessanterweise war der Rückgang der Inflation für die Zentralbanken jedoch ausreichend vorangeschritten, um zu Zinssenkungen überzugehen. Wie in den Vorjahren bot die enorme Volatilität bei den antizipierten Zinsschritten gute Möglichkeiten, um von überzogenen Erwartungen zu profitieren. Insbesondere unser Durations-Overlay erwies sich hier als erfolgreiches Instrument. Im Jahresverlauf schwankte die Anzahl der bis Ende 2025 eingepreisten Zinssenkungen der Fed dreimal um vier bis fünf Schritte. Davon war auch das lange Ende der US-Zinskurve betroffen. Der positive Beitrag des Anleiheportfolios zur Jahresperformance von 2,88 % konnte durch das Zins-Overlay um weitere 136 Basispunkte gesteigert werden.
Die weltweiten Aktienindizes setzten ihren Aufwärtstrend aus 2023 fort. Getrieben von den großen Tech-Werten standen die US-Indizes auch 2024 erneut an der Spitze der Gewinnerliste. Damit hat sich unser 100%-iger US-Fokus im Aktienportfolio erneut bestätigt und als strategisch richtig erwiesen. Gleichzeitig sehen wir die zunehmende Konzentration der Indizes und Performancetreiber kritisch. Dennoch haben wir unsere Gewichtung bisher nur leicht angepasst: Die Übergewichtung von Technologiewerten neutralisierten wir zugunsten von Pharma- und Gesundheitstiteln. Mit einer im Jahresverlauf gestiegenen Aktienquote von durchschnittlich 29 % trug das Aktienportfolio inklusive Overlay insgesamt 5,36 % zur Jahresperformance bei. Damit haben sowohl das Anleihe- als auch das Aktienportfolio die zu Jahresbeginn avisierten Performancekorridore von jeweils 4-6 % erreicht.
Stressmomente prägten auch dieses Jahr. Anfang August führten aufgelöste Yen-Carry-Trades zu erheblichen Verwerfungen an den weltweiten Börsen. An unserem grundsätzlich positiven Konjunkturausblick hatte sich zu diesem Zeitpunkt nichts geändert: Wir haben Kurs gehalten und die Situation opportunistisch genutzt. Auch von positiven Stressmomenten wie der nahezu 40%-igen Rally chinesischer Aktien in nur sechs Tagen im September ließen wir uns nicht von unserer Strategie abbringen. Grundsätzlich begrüßen wir die Unterstützung der chinesischen Wirtschaft durch die dortige Regierung, halten die bisherigen Maßnahmen jedoch für unzureichend. Weitere Maßnahmen werden aus unserer Sicht voraussichtlich als Reaktion auf die ersten politischen Schachzüge von Präsident Trump folgen. Die aktuelle Mischung aus drastisch fallenden Zinsen, Sparmaßnahmen und zu wenig Stimulus halten wir für gefährlich.
Mit Blick auf 2025 gehen wir weiterhin von einer heterogenen Entwicklung der einzelnen Wirtschaftsräume aus. Die US-Wirtschaft sehen wir angesichts der Trumpschen Politik und der unterstützenden Haltung der Zentralbank im Vorteil gegenüber der Eurozone. Sofern sich keine externen Schocks materialisieren, bleibt ein globales reales Wirtschaftswachstum von 2,5 bis 3 % unser Hauptszenario. Angesichts der gestiegenen Bewertungsniveaus erwarten wir jedoch keine weitere Bewertungsausweitung (höhere KGVs), sondern gehen von einem Gewinnwachstum im Einklang mit dem Wirtschaftswachstum aus. Hohe einstellige bis niedrige zweistellige Zuwächse der Aktienindizes sind in diesem Szenario am wahrscheinlichsten. Im Jahr 2025 werden wir deshalb mit einer relativ hohen Nettoaktienquote von 42,7 % starten.
Obwohl wir Trumps Politik nicht für übermäßig inflationär halten, dürfte die Inflation auch 2025 ein beherrschendes Thema bleiben. Angesichts der Schuldenberge und des Risikos einer wirtschaftlichen Abschwächung wird ein gewisses Inflationsniveau wohl in Kauf genommen und nicht übermäßig mit höheren Leitzinsen bekämpft werden. Kein Zentralbanker kann das natürlich zugeben. Jedoch ist eine Inflation von 3 bis 4 % leichter zu „verdauen“ als geringes Wachstum oder steigende Arbeitslosigkeit. Auch der Anleihemarkt, der die aktuelle Zinssenkungspolitik noch mit steigenden Zinsen am langen Ende der Zinskurve quittiert, wird unseres Erachtens erkennen, dass eine zweite Inflationswelle wie in den 70er Jahren unwahrscheinlich ist. Wir erwarten daher für 2025 ein niedrigeres Zinsniveau und halten konsequent an einer erhöhten Zinssensitivität fest. Die Modifizierte Duration des Anleiheportfolios von 5,6 wird über das Overlay auf 10,3 erhöht. Unter der Prämisse einer stabilen Konjunktur erwarten wir, dass sich die Zinsdifferenz zwischen Europa und den USA verringern wird. Entgegen dem Marktkonsens gehen wir von einer Schwächephase des US-Dollars aus. Zu Jahresbeginn bleiben deshalb sämtliche Fremdwährungsrisiken abgesichert.
Die Spreads bei Anleihen haben sich in den vergangenen Wochen zwar leicht ausgeweitet, sind im historischen Vergleich jedoch noch sehr gering. Solange weder ein externer Schock noch eine Rezession mit entsprechenden Ausfällen eintritt, können diese engen Spreads sehr lange anhalten. Unser Basisszenario geht von keiner Änderung der aktuellen Situation aus. Aus diesem Grund halten wir an unserem Anleiheportfolio fest und meiden High Yield Anlagen, wie es unsere Strategie für den Ethna-AKTIV ohnehin vorsieht. Das durchschnittliche Rating der Anleihen im Portfolio beträgt A bis A+ und die laufende Rendite liegt bei 4,5 %.
Fest steht: 2025 steht ganz im Zeichen der gezielten Nutzung von Chancen und einer stabilen strategischen Ausrichtung. Mit klarem Fokus auf Qualität sind wir optimal positioniert, um flexibel zu navigieren – für eine nachhaltige Wertschöpfung und ein langfristig erfolgreiches Portfolio.