- Die Wahl von Donald Trump beflügelte den US-Aktienmarkt. Der Rest der Welt tat sich schwer.
- Wir haben SAP verkauft und die Commerzbank als neue Position ins Portfolio aufgenommen.
- Mit einer Nettoaktienquote von 76 % gehen wir konstruktiv ins Jahresende.
30.11.24 - Der „Trump Put“: Der künftige US-Präsident Donald Trump misst seinen Amtserfolg mit zwei Kennzahlen, positive Wirtschaftsentwicklung und neue Kurshöchststände. Die amerikanischen Märkte reagierten prompt auf das im November beherrschende Marktthema und feierten den Wahlausgang mit neuen Rekordhochs. Mit der republikanischen Mehrheit im Senat und Repräsentantenhaus verfügt Trump über weitreichende Lenkungsmacht, um wirtschaftsliberale Ambitionen wie Steuersenkungen und Deregulierungen durchzusetzen.
Sorgen vor US-Importzöllen ließen die anderen Märkte jedoch ins Hintertreffen geraten. Im Ethna-DYNAMISCH haben wir das Portfolio im Vorfeld der Wahl auf diesen Risikofaktor (und auch auf andere wahlrelevante Aspekte) hin überprüft. Die meisten unserer Portfoliounternehmen mit bedeutendem US-Geschäft produzieren überwiegend lokal für den US-Markt und dürften von möglichen Zöllen nur marginal betroffen sein. Zudem erwarten wir, dass Zölle zwar als Verhandlungsinstrument eingesetzt, letztendlich aber nur in abgeschwächter Form umgesetzt werden. Wir haben daher auf Aktionismus verzichtet und aus dieser Perspektive keine Anpassungen bei den Einzeltiteln vorgenommen. Dennoch bleiben wir wachsam und beobachten die Situation weiterhin.
Aus Bottom-Up-Sicht haben wir uns im November von SAP verabschiedet. Seit Auflage des Ethna-DYNAMISCH vor rund 15 Jahren war der deutsche Softwarekonzern immer wieder Teil des Portfolios, seit Mitte 2017 sogar durchgängig. Der Titel erfüllte stets unsere hohen Qualitätsansprüche, doch die Bewertung hat inzwischen ein Niveau erreicht, das die Aktie deutlich anfälliger für Rücksetzer macht. Deshalb haben wir konsequent Gewinne mitgenommen und neue Chancen woanders gesucht. Fündig wurden wir bei der Commerzbank, die wir gegen Ende des Monats als neue Position ins Portfolio aufgenommen haben. Die im Raum stehende Übernahme durch UniCredit halten wir für relativ wahrscheinlich, auch wenn Geduld gefragt ist. Die günstige Bewertung der Aktie und die zunehmende Konsolidierung im europäischen Bankensektor dürften zudem die Kursrisiken begrenzen.
Hinsichtlich unserer allgemeinen Einschätzung der Aktienmärkte bleiben wir mit einer Nettoaktienquote von rund 76 % konstruktiv. Das Wirtschaftswachstum ist auskömmlich, die Fundamentalentwicklung der Unternehmen bleibt robust und die Bewertungen sind in der Breite in Ordnung. Gleichzeitig bleibt das Sentiment sowie die Positionierung trotz der starken Kursentwicklungen moderat. Alles in allem eine nicht zu unterschätzende Gemengelage, die das Potenzial hat, das gegenwärtige Momentum weiterzutreiben.