Himmelfahrt
Die Börse kennt keine Feiertage und machte sich das Motto desselbigen selbst zu eigen, um endlich wieder einmal zu steigen. Es wurde auch Zeit, möchte man sagen. Der Dow Jones-Index war jetzt 8 Wochen in Folge im Minus und legte damit die längste Negativserie seit 1923 hin. Aber von einer Himmelfahrt scheint mir diese Gegenbewegung dann doch noch etwas entfernt zu sein, denn die grundlegenden Probleme sind nicht gelöst. Inflation, Zinserhöhungen, Krieg, Lieferkettenprobleme, drohende Hungersnöte und Migrationsbewegungen. Auch wenn die Protokolle des US-Notenbankchefs diese Woche für Erleichterung sorgten, da man nur von jeweils weiteren 0,5% statt 0,75%-Zinsschritten im Juni und Juli ausgehen darf, wird dies die stärkste Straffung der Geldpolitik der letzten 30 Jahre werden. Und selbst Christine Lagarde, ihres Zeichens Chefin der europäischen Notenbank, hat diese Woche Zinserhöhungen im Juli in Aussicht gestellt. Ich habe die Erholung an den Börsen genutzt, um meine Aktienquoten weiter zu reduzieren, da ich davon ausgehe, dass aus der Himmelfahrt bestenfalls eine Rundfahrt wird. Apropos:
Kaffeefahrt
Jährlich findet die größte Kaffeefahrt der Welt im beschaulichen Davos in der Schweiz statt. Und wie bei jeder guten Verkaufsveranstaltung geht es darum, den schnöden Grund durch das Rahmenprogramm etwas euphemistisch aufzupeppen. Und das Beste kommt natürlich zum Schluss, weshalb zum Ende des Weltwirtschaftsforums (kurz: WEF) Bundeskanzler Olaf Scholz nach seinem Verkaufsschlager „Zeitenwende“ jetzt die Fortsetzung „Epochenbruch“ feilbietet. Und der Dauerbrenner und Verkaufsschlager einer jeden Kaffeefahrt, die Magnetheizdecke, ist bei Olaf Scholz natürlich die multipolare Globalisierung. Die Deglobalisierung ist nach seiner Meinung die Einfahrt in einen Holzweg. Die internationale Zusammenarbeit dagegen ist die Einfahrt zur Wohlfahrt aller Nationen mit vielen multilateralen Kraftzentren. Klingt irgendwie doch wieder nach den besonderen Fähigkeiten der Magnetheizdecke auf der letzten Kaffeefahrt. Wie dem auch sei, das diesjährige Treffen war nicht der Verkaufsschlager und endete daher genauso wenig prunkvoll wie die letzte Butterfahrt. Dafür aber ohne vierzigteiliges Haushaltsset als Gratisangebot.
Irrfahrt
Natürlich durfte in dieser Woche die fast schon obligatorische Talfahrt einer Aktie aus dem Technologiesektor nicht fehlen. And the winner is: Snap Inc.! Nach schlechten Quartalsmeldungen ging es für die Aktie über 40% in den Keller. Was für eine Irrfahrt für Aktionäre, denn mit dem größten Tagesverlust seit Börsengang notierte die Aktie sogar unter der Erstnotiz von 17 US-Dollar. Damit verschwand die Wertentwicklung von mehr als 5 Jahren genauso schnell wie die verschickten Fotos auf Snapchat. Und die Aktionäre, wie die User von Snap, fragen sich zu Recht: Wozu brauche ich das? Immer mehr nutzen daher die Ausfahrt Verkaufsorder. Für alle anderen Zocker gilt: Snap me if you can! Und wer von meiner kleinen Rundfahrt durch die Kapitalmärkte noch nicht genug hat und neben den Amokfahrten von Aktien auch eine Portion Zuversicht braucht, dem empfehle ich mein letztes Interview bei Wallstreet online, welches sich mit spannenden Transformers beschäftigt. Nicht die Fahrzeuge, die sich zu Kampfmaschinen verwandeln, sondern die Werte, die sich derzeit für die Fahrt in Ihr Depot anbieten. Einfach mit diesem Link Fahrt aufnehmen: Drei Zukunftsaktien, die noch unterschätzt werden!
Ihr Volker Schilling
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