Pirat
Landratten und Pfeffersäcke aufgepasst: Der Kanzler ist seit dieser Woche als politischer Pirat mit Augenklappe unterwegs. Wer sich nicht als kommunaler Küstenschiffer oder spärliche Sprotte zeigen will, der kann sich jetzt mit dem Korsaren Olaf einen hinter die Binde kippen. „Aye, aye Captain“ ruft daher seine Koalitionscrew in der Generaldebatte zu den Haushaltsberatungen, während die Oppositionsbukaniere aus allen Rohren feuern. Seinem Smutje Christian Lindner werfen sie Segeln unter fremder Flagge vor, da auf seiner Schatzkarte immer mehr Sondervermögen den Weg zum Schuldenberg weisen. Dieser wiederum verweist auf den Fluch der Koalition, der bewusst macht, dass alle in einem gemeinsamen Boot sitzen. Der erste Maat Friederich Merz, der alte Seebär, bringt die CDU-Fregatte in Stellung zum Kapern, aber entpuppt sich aktuell selbst als Leichtmatrose. Sein bayerischer Pulverjunge Söder hält derweil an seinem Kombüsenjungen Aiwanger fest, um einem Wahlkampfskorbut vorzubeugen. Man könnte auch sagen, in Deutschland geht es zu wie in Taka-Tuka-Land. Ganz anders hier:
Freibeuter
Im Indischen Ozean segeln kommendes Wochenende die 20 größten Galeonen der Welt ein. Beim G20-Treffen in Indien werden die Steuermänner der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer wirtschaftspolitische Maßnahmen diskutieren. Gastgeber Indien sorgt derweil im Vorfeld für Schlagzeilen. Indiens Staatspräsident und Freibeuter Narendra Modi möchte die Flagge wechseln. Genauer gesagt schwebt ihm vor, den Staatsnamen India in Bharat zu verändern – die alte hinduistische Bezeichnung für sein Land. Dies Meldung schlug beim politischen Gegner ein wie eine Kanonenkugel. Dort würde man Salzbuckel Modi am liebsten zum Kielholen schicken. Indiens – Verzeihung – Bharats Selbstbewusstsein auf der Weltbühne wächst. Gerade noch beim BRICS-Gipfel, zeigt man nach der Kaperung des Mondes, dass man künftig auf den sieben Weltmeeren mitschippern möchte. Man sollte Indien daher auch als Investor auf dem Radar haben. Apropos Radar:
Seeräuber
Chinas wachsende Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer alarmiert die ASEAN Flottenvertreter. Auf dem Treffen diese Woche zeigte man daher im gemeinsamen Abschlusskommuniqué dem Seeräuber China die Neunschwänzige und fährt die Planke aus. Die chinesischen Korsaren hatten in der vergangenen Woche eine neue offizielle Landkarte veröffentlicht, in der sie Souveränität über den größten Teil des Südchinesischen Meeres beanspruchen. Damit ist der Begriff des Seeräubers durchaus wortwörtlich zu nehmen. Apropos wortwörtlich: In meiner letzten Ausgabe hatte ich Ihnen versprochen, auch noch über das konspirative Treffen der Notenbanker im Piratennest Jackson Hole zu berichten. Leider kann ich nur vermelden, dass es nach den Reden dort eher zu einer Flaute an den Weltmärkten kam, die weiterhin andauert. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und eine ruhige See für die kommende Woche. Und denken Sie daran, am 19. September ist der internationale „Sprich-wie-ein-Pirat-Tag“, der „Talk like a Pirate Day“. Und das ist kein Seemannsgarn. Ahoi.
Ihr Volker Schilling
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