Billions oder Breaking Bad
Mit eigenen Serien, die Spannung und Action versprechen, kennt sich Netflix bestens aus. Die neuste Produktion aus dem Hause Netflix erschien diese Woche im Haus des Geldes, der Börse. Dort, wo man einst Billions an Wert schuf durch den Anstieg der Netflix Aktie um satte 8300% von 2012 bis Ende 2021, folgt seither ein Aderlass, ein Breaking Bad, sonders Gleichen. Knapp 70% hat die Aktie seit November letzten Jahres verloren. Der größte Ausverkauf erfolgte diese Woche, als man erstmalig ein Schrumpfen der Abozahlen bekannt geben musste. Damit landete der Wert auf der Blacklist der erfolgsverwöhnten Elite-Investoren und setzte neue Tiefs. Apropos Blacklist: Der Witcher der deutschen Politik, Beatrix von Storch, hat ebenfalls ihr Netflix-Abo laut eigenen Angaben auf Twitter gekündigt. Grund: Eine Serie über einen schwangeren Mann. Diese Meldung sollte man als wichtigstes Turnaround-Signal nicht unterschätzen. Ich starte daher analog zu meinem Netflix-Abo ein Sparplan-Abo auf die Aktie. Serienwechsel:
House of Cards oder Haus des Geldes
Der amerikanische Präsident legte diese Woche weitere Karten auf den Tisch, während sein Mitspieler, der deutsche Bundeskanzler, weiter sein Blatt geheim hält. Dabei blufft er nicht nur den Gegner im Kreml, sondern gleich seine eigene Koalition. Die Irrungen und Verwirrungen der deutschen Verteidigungs- und Außenpolitik über Waffenlieferungen sind dabei so ein spannender Stoff, dass man wohl einen Piloten mit dem Namen Game of Drones plant. Durch die mediale Aufmerksamkeit dieses Plots, ging diese Woche fast unter, wie das internationale Haus des Geldes, der IWF, die Wachstumsprognose Deutschlands für 2022 deutlich gesenkt hat. Lediglich 1,7% stehen noch als Prognose im Raum. Ich befürchte, dies ist noch nicht das untere Ende des Abspanns und es könnte bald heißen: Rezession. Das R-Wort ist das Squid Game eines jeden Wirtschaftsraumes und an den Kapitalmärkten nicht gerne gesehen. Hoffen wir daher auf die Stärke der heimischen Wirtschaft und Ihrem Einfallsreichtum. So gab Mercedes diese Woche bekannt, einen E-SUV auf den Markt zu bringen – und zwar Fast and Furious. Ach ne, diese Reihe läuft ja nicht mehr auf Netflix. Dafür aber diese Gassenhauer:
Blacklist oder Space Force
Jahrelang haben die deutschen Autobauer Tesla auf der Blacklist geführt und den Start, das Wachstum und inzwischen den Erfolg des E-Auto-Pioniers unterschätzt. Diese Woche gab es Quartalszahlen und die hatten es in sich: Den Umsatz um 81% erhöht, den Gewinn um starke 660% gesteigert. Und das mitten in der Krise von Chipmangel, steigenden Produktionskosten und Lieferkettenproblemen. Elon Musk ist damit die Space Force der Automobilindustrie und den Weltraumflug hat er damit nebenbei auch noch revolutioniert. Aber der Spacecowboy hat noch mehr vor: Die Finanzierung für die Twitter-Übernahme steht und Elon Musk gibt den Lucifer im Fegefeuer der Übernahmeschlacht. Jetzt können Sie als Twitter-Aktionär selbst entscheiden, ob Sie dem Lupin der Börse ihre Anteile geben möchten oder nicht. Einige machen daraus vielleicht jetzt ein analytisches Damengambit. Ich sage, dies entscheidet nur einer: YOU! Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn die nächste Folge meiner Kolumne läuft.
Ihr Volker Schilling
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