Last Christmas
Während die ganze Nation Last Christmas trällert, macht es in Argentinien „Wham“ und plötzlich ist man Weltmeister. Die Franzosen dagegen im „Don´t cry for me Argentina“-Modus sind nur noch Vize, denn die „Messi“ ist gelesen. Ähnlich ist es auch an der Börse. Für die professionellen Investoren ist das Jahr abgeschlossen, der Handel wird dünner. Die Börsenweltmeister des abgelaufenen Jahres sind die Ölwerte und die Vizeweltmeister die erneuerbaren Energien. Besser lässt sich die Zeitenwende auch an der Börse kaum beschreiben. Mehr Energie ging nicht. Alle standen in diesem abgelaufenen Jahr sprichwörtlich unter Strom. Und für einige aufgeblasene „Bumsbuden“ an der Börse dürfte es wortwörtlich auf ein Last Christmas hinauslaufen. Besonders unterhaltsam in diesem Zusammenhang das „Bumsbuden-Wikifolio“, welches versucht, mit den 10 aufgeblasensten deutschen Aktien das Kapital möglichst schnell zu vernichten. Vielleicht ist das die Benchmark des Börsenweihnachtsmannes Dirk Müller, der pünktlich zu Heilig Abend seinen Anlegern ein neues Allzeittief unter den Baum legt. Schöne Bescherung.
White Christmas
Weder weiße Weihnacht noch Frieden in Europa, dafür jede Menge rote Vorzeichen im Jahr 2022. Auch wenn der Ifo-Index diese Woche Anlass zur Hoffnung gibt, sind die meisten Börsenprofis eher skeptisch für das neue Jahr gestimmt. Sagen wir es mal so: Ich glaube nicht an die Schwarzmalerei einiger Bären, aber ich glaube auch nicht an eine grüne Welle für die Bullen in 2023. Ich denke man kann zufrieden sein, wenn man in 2023 sein Vermögen real erhalten kann. Dazu auch mein aktuelles Interview beim Börsenradio: „Veränderung gibt es nur in Krisen“. Sorgen machen mir die aktuellen Bilder aus China, denn die laufende Durchseuchung des Landes sorgt für weiteren Druck auf die globale Wirtschaft. Damit bekommt White Christmas in China eine ganz andere Bedeutung, da bald alle nur noch in weißen Ganzkörperoveralls auf die Straße gehen. Derweil reist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi ins Weiße Haus, um seinerseits Weihnachtsgeschenke in Form von Waffen beim amerikanischen Präsidenten in Empfang zu nehmen. Nur die Briten scheinen indessen eine weiße Weihnacht falsch zu interpretieren: Nachdem man in mehreren Regierungsgebäuden Kokain gefunden hat, reagiert man in Regierungskreisen ganz verschnupft. Apropos:
Merry Christmas
Auch wenn die Erkrankungswelle gerade durch unsere Bevölkerung rollt, Medikamente und Krankenhausplätze knapp werden, so muss man doch zufrieden sein, ein derart ereignisreiches Jahr überstanden zu haben. Und wenn Sie sich vielleicht Gedanken machen, ob man Sie in Ihrer Familie oder am Arbeitsplatz wirklich braucht, so starten Sie doch einfach mal eine Abstimmung auf Twitter darüber. Es soll ja Firmeninhaber geben, die ihre Vorstandsposition gerne mal über eine solche Abstimmung zur Disposition stellen. So können sich die Kollegen und Verwandten aktiv an Ihrem Leben beteiligen. Das ist wohl die Aufmerksamkeit gegenüber des anderen, die man sich an Weihnachten so wünscht. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr, denn Sie lesen erst in der zweiten Januarwoche wieder von mir. I wish you a merry Christmas and a happy new year …
Ihr Volker Schilling
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