Vor einigen Wochen veröffentlichte Barclays mit dem Fokus auf Elektrolyseure eine Studie zum globalen Wasserstoffmarkt. Elektrolyseure stehen in der Wertschöpfungskette des grünen Wasserstoffs weit vorne. Das Elektrolyseverfahren wurde bereits 1800 erstmals beschrieben. Mittels einer Gleichstromquelle und Wasser wird durch zwei angebrachte Elektroden und mit Einsatz von Katalysatoren eine Aufspaltung in Sauerstoff und Wasserstoff ermöglicht. Wenn der dazu genutzte Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind oder Sonne kommt, wird das gewonnene Produkt als „grüner Wasserstoff“ bezeichnet. Moderne Elektrolyseure verfügen über einen energetischen Wirkungsgrad von rund 80 Prozent. Um Wasserstoff mit einem Energieäquivalent von 1 Kilowattstunde herzustellen werden derzeit knapp 300 Milliliter Wasser benötigt. Grundsätzlich ist es für Elektrolyseure unbedeutend aus welcher Energiequelle der eingesetzte Strom stammt. Auch für die jüngst wieder aufgekommene Idee, die zwar klimaschonende aber dennoch umweltverschmutzende Kernenergie auszubauen um damit Wasserstoff zu erzeugen, würde das Elektrolyseverfahren benötigt. Hergestellt würde damit allerdings roter oder violetter Wasserstoff. Es ist eine Irreführung den mit Kernenergie erzeugten Wasserstoff als grünen Wasserstoff zu bezeichnen.
Barclays zeigt in der Studie auf, dass um bis 2030 rund 15 Prozent des weltweiten Wasserstoffbedarfs mit grünem Wasserstoff zu decken der jährliche Markt für Elektrolyseure um das 150-fache wachsen müsse. Die vorgelegte Szenarien Analyse belegt eine mehrjährige Wachstumsbranche, die heute als unterbewertet zu betrachten ist.
Die Analysten führen den Ausbau der Versorgung mit grünem Wasserstoff, der zentral für die Rolle des Wasserstoffs in der Energiewende ist, als essentiell auf. Wasserstoff kann sowohl als kohlenstofffreier Brennstoff für schwer oder nicht elektrifizierbare Einsatzquellen, z.B. Schifffahrt, als auch als potenzieller Energiespeicher dienen. Im Basisszenario gehen sie von einem notwendigen jährlichen Investitionsvolumen von über 55 Milliarden Euro bis 2030 für neue Elektrolyseanlagen aus. Das derzeitige jährliche Investitionsniveau von rund 250 Mio. € soll eine Versechzigfachung auf über 15 Milliarden Euro jährlich bis zum Ende des Jahrzehnts erfahren.
Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH hat bereits 2020 mit der Service-KVG Hansainvest den einzigen aktiven Wasserstofffonds aufgelegt. Die beiden Fondsinitiatoren Gerd Junker und Carmen Junker sehen seit längerem das Entwicklungspotential des grünen Wasserstoffs. Daher investiert der Fonds GG Wasserstoff (WKN: A2QDR5) entlang der gesamten Wertschöpfungskette dieser Schlüsseltechnologie zur Decarbonisierung der Industrie. Neben Elektrolyseuren stehen auch Unternehmen der Zulieferindustrie für Wasserstoff im Anlagefokus. Das Fondsvolumen beläuft sich aktuell auf rund 65 Millionen Euro. Nach einer Kurskorrektur können Einstiegschancen genutzt werden um langfristig an der Wertschöpfung der Wasserstoffwirtschaft teilhaben zu können.
Carmen Junker, Advisor des GG Wasserstoffs, ist überzeugt vom Potential des Wasserstoffs und sieht darin eine sinnvolle Beimischung in den Portfolien von langfristig orientierten Anlegern. Als einen der Gründe nennt sie: „In den letzten zwei Jahren haben sich für Elektrolyseur-Hersteller Kapitalbeteiligungen zur Zusammenarbeit ergeben um die Produktion von grünem Wasserstoff kommerzieller zu machen. Dadurch konnten sich die Hersteller besser zu positionieren, um die prognostizierte Nachfrage nach Elektrolyse-Projekte in einem viel größeren Maßstab zu bedienen.“ Co-Advisor Gerd Junker ergänzt: „Das langfristige Ziel der Decarbonisierung der Länder gleicht einem 5 Meter großem Riesen. Derzeit stehen wir vor einem Säugling mit einer Länge von 50 cm. Es wird während des Aufbaus der klimaneutralen Industrie bis 2050 Phasen des schnellen Voranschreitens aber auch zähe Entwicklungen geben. Dabei ist es wichtig sich am langfristigen Ziel zu orientieren. Grüner Wasserstoff spielt dabei in allen europa- und weltweiten Klimaschutzstrategien eine zentrale Rolle um den Klimawandel zu mindern.“