Marktberichte

Impact Asset Management "Fonds der Woche" vom 21.10.2022

Wegbereiter der Nachhaltigkeit

I-AM Greenstars Opportunities

"Der Fonds investiert in eine Mischung aus Qualitätsaktien und Top-Anleihen, wobei neben Nachhaltigkeitskriterien vor allem die Performance im Vodergrund steht"

Fondsmanager Daniel Feix setzt wegen der angespannten Marktlage nicht alles auf Aktien

Nachhaltiges Investieren liegt im Trend. Nahezu alle Fondsgesellschaften schreiben sich Umwelt und Klimaschutz auf die Fahnen und wollen auch gesellschaftlich nirgendwo anecken. Mittlerweile sind es so viele, dass der Verdacht des sogenannten „Greenwashing“ immer häufiger geäußert wird. Über jeden Zweifel erhaben ist in diesem Punkt die österreichische Investmentboutique Impact Asset Management GmbH. Seit der Aussage des ersten Mikrofinanzfonds im Jahr 2006 spielen ökologische und soziale Aspekte dort eine immer stärkere Rolle. Mehr noch: Impact Investing bedeutet, in Unternehmen mit positiver sozialer und ökologischer Wirkung zu investieren und direkt auf Entscheidungen des Managements Einfluss zu nehmen, um eine verantwortungsvolle Unternehmensührung sicherzustellen. In letzter Konsequenz sollen der CO2-Ausstoß reduziert und andere Umweltsünden vermieden werden, ebenso die Diskriminierung von Minderheiten, unnötige Tierversuche, Kinderarbeit und ähnliche Verstöße gegen allgemein anerkannte Wohlverhaltensrichtlinien.

Keine Waffen, keine Kohle

Dass der früher unter dem Namen C-Quadrat bekannte Fondsanbieter das Wort Impact nicht nur aus Marketinggründen im neuen Firmennamen führt, verdeutlichen die strengen Ausschlusskriterien: Unternehmen, die Waffen, Kohle, Alkohol oder Tabak produzieren, bleiben ebenso außen vor wie Atomenergie, Fracking, Glücksspiel oder grüne Gentechnik. Die Anzahl der Unternehmen, deren Geschäftsmodelle nicht mit den Prinzipien des verantwortungsvollen Investierens der Vereinten Nationen in Einklang zu bringen sind, beläuft sich im Portfolio des Flaggschifffonds I-AM GreenStars Opportunities auf null. Selbst amerikanische Staatsanleihen sind laut Alexander Reichelt, als Analyst fürs hauseigene Nachhaltigkeits-Research zuständig, nicht investierbar. Grund ist die Todesstrafe in vielen US-Bundesstaaten. Gut ein Drittel des Anlagevermögens hält der weltweit anlegende Mischfonds wegen des unsicheren Börsenumfelds aktuell in Anleihen und Cash. Zwei Drittel entfallen auf Aktien, wobei höchster Wert auf Qualität gelegt wird. „Denn unterm Strich entscheidet auch bei nachhaltigen Fonds die Performance“, sagt Daniel Feix, Head of Portfolio Management. Zu den Top-Positionen zählen US-Größen wie Microsoft, Eli Lilly, Visa und Mastercard. Unter den europäischen Unternehmen gefällt Feix’ Team neben dem grünen dänischen Energieversorger Ørsted vorallem Schneider Electric aus Frankreich, der führende Hersteller von Ausrüstungen im Bereich Energiemanagement und Industrieautomatisierung (Stichwort Solarenergie, intelligente Stromnetze, Aufladen von Elektrofahrzeugen). Auch Linde ist erste Wahl. „Unter anderem aufgrund der Positionierung im Bereich grüner Wasserstoff und des generell sehr effizienten Wassermanagements innerhalb des Unternehmens“, erklärt Feix. Im eigenen Land hingegen werden die Wiener Investmentmanager nicht so leicht fündig, da viele österreichische Unternehmen wegen zu geringer Marktkapitalisierung durchs Raster fallen. Lediglich ein Green Bond des Wasserkraftspezialisten Verbund schaffte es ins Portfolio.

Der I-AM GreenStars Opportunities selbst erzielte in der Vergangenheit sowohl im Hinblick auf seine Performance — fünf Sterne bei Morningstar (S-Anteilsklasse) — als auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit bei den Ratingagenturen MSCI ESG Research und ISS ESG die jeweiligen Topnoten. Dank des konsequenten Qualitätsansatzes und der zuletzt etwas defensiveren Ausrichtung schlägt sich der Fonds wacker. Ein Minus von nur 12,2 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten ist angesichts des katastrophalen Marktumfelds aller Ehren Wert — und auch in einem erträglichen Zeitraum wieder aufzuholen, wenn die Märkte denn endlich nach oben drehen. Die Hoffnung darauf hat Feix keineswegs aufgegeben. Eine nachhaltige Trendwende zum Positiven erwartet er, wenn „sich ein Ende des Ukraine-Konflikts abzeichnet und das Thema Inflation wieder in den Hintergrund rückt.“

Jens Castner


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