Unter dem Namen ihres neuen Eigentümers hat die ehemalige Credit Suisse, die mittlerweile zur UBS gehört, ihren jährlichen Vermögensbericht veröffentlicht. Wie auch in den vergangenen Jahren zeigt sich dabei ein dynamisches Bild. Nach dem schwachen Finanzmarktjahr 2022 erbrachte der Jahrgang 2023 starke Zuwächse in der Vermögensentwicklung. Dabei ist auch zu bedenken, dass die reale Vermögensentwicklung im Jahr 2022 durch die exzessive Inflation torpediert wurde.
Insgesamt nimmt die Anzahl der vermögenden Personen deutlich zu. Die Gruppe derer, die weniger als umgerechnet 10.000 US-Dollar besitzen, ist geschrumpft, während die Kohorte der oberhalb dieses Wertes liegenden Menschen erheblich zugenommen hat. Gestiegen ist die Zahl der Millionäre, von denen die meisten in den USA (20 Millionen Menschen) gefolgt von China (sechs Millionen) leben. Dem Bericht wird der Hinweis hinzugesetzt, dass die Anzahl der Millionäre im Reich der Mitte inzwischen doppelt so hoch ist als in Großbritannien.
Einmal mehr wird deutlich, dass Asien, angetrieben von China, in den Vermögensstatistiken der Gewinnerkontinent ist. Seit der ersten Publizierung des Credit Suisse Vermögensberichts im Jahr 2008 hat sich kein Kontinent in Bezug auf Vermögen so dynamisch entwickelt wie Asien. Auf dem zweiten Platz folgt Amerika, wo die Vermögen ebenfalls recht sportlich nach oben geklettert sind. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass auch die Verschuldung in Asien und Amerika sprunghaft angestiegen ist. Weit weniger rasant haben die Vermögen in Europa zugelegt, wiewohl das durchschnittliche Vermögen europäischer Erwachsener einen Spitzenplatz einnimmt. Das liegt unter anderem daran, dass etliche Länder Europas beim Median des Vermögensbesitzes vordere Plätze in der Statistik einnehmen. Zu denken ist dabei an Luxemburg, Schweiz, Dänemark, Norwegen, Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Italien, Spanien, Malta, Irland, Finnland, Schweden und Slowenien. Diese Länder gehören in die Spitzengruppe der Länder mit den vermögendsten Bevölkerungen gemessen am Median. Deutschland ist inzwischen nicht mehr unter den 25 vermögendsten Nationen vertreten. Grund dafür ist vor allem die Aversion gegenüber Aktienanlagen und die Präferenz für nominale Zins- und Versicherungsprodukte.
Auffällig ist das hohe Vermögensniveau in Australien, Hongkong und Neuseeland. Gemessen am Median des Vermögens liegt Kanada vor den USA. Blickt man indessen auf das Durchschnittsvermögen, dann führt die Existenz von Superreichen in einigen Ländern zu höheren Platzierungen. Das gilt vor allem für die USA und Deutschland, wo eine Gruppe von sehr Wohlhabenden die Durchschnittswerte nach oben zieht. Angesichts seiner Bevölkerungsgröße taucht China weder bei der Durchschnitts- noch bei der Medianbetrachtung unter den ersten 25 Ländern der Wohlstandsstatistik auf. Ebenso wenig findet man Russland unter den wohlhabendsten Nationen.
Zur Ungleichheit beim Wohlstand innerhalb der Länder vermerkt der Bericht eine diesbezügliche Zunahme in Osteuropa, Südamerika und Asien. Länder wie Südafrika, Brasilien und die Vereinigten Arabischen Emirate führen dort die Liste an, während Belgien, Qatar, Australien und Japan nur eine recht geringe Ungleichheit gemessen am Gini-Koeffizienten aufweisen. Deutschland belegt in dieser Statistik einen Platz im unteren Mittelfeld.
LOYS Investoren werden von den genannten Befunden wenig überrascht sein, zumal die Ergebnisse seit Jahren konsistent in die gleiche Richtung weisen. Überdies wissen LOYS-Investoren, dass dynamische Realwerte – sprich Aktien – der vorteilhafteste Weg sind, langfristig Vermögen arbeiten zu lassen und aufzubauen. Ein erster Schritt wäre getan, wenn sich die Politik hierzulande einen vertieften Blick in den UBS-Vermögensbericht erlauben würde.
Ihre
Fondsmanager und Mitinvestoren
Dr. Christoph Bruns, Ufuk Boydak
Chicago, Frankfurt a.M. am 31.07.2024
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