Konjunktur & Rentenmärkte:
Die Inflation in den USA und in Großbritannien zeigt sich hartnäckig. An den Anleihemärkten sorgte dies für Kursverluste, doch die Kurse an den Aktienmärkten stiegen weiter.
Die ungebrochene Kauflaune der US-Verbraucher stabilisiert schließlich weiterhin die Wirtschaft und mindert die Konjunktursorgen. Dies hat die Zinsängste an den Rentenmärkten verstärkt und zu Renditeanstiegen bei US-Staatsanleihen geführt.
Auch im Euroraum kam es zu Renditeanstiegen. Zum Teil erklärt sich dies durch das Nachahmen der US-Bewegungen. Zusätzlich verschärft wurden Europas Anstiege durch EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die erneut bekräftigte, den Leitzins im März um weitere 50 Basispunkte anheben zu wollen.
Die US-Inflation ist im Januar im Vorjahresvergleich von 6,5 % auf 6,4 % gefallen und damit weniger als vom Marktkonsens erwartet. Verantwortlich für den leichten Rückgang der Teuerungsrate waren vorwiegend sich weiter entspannende Energiepreise sowie ein nachlassender Preisdruck bei Waren außerhalb von Nahrungsmitteln. Zudem sind die separat gemeldeten US-Erzeugerpreise im Januar stärker gestiegen als erwartet.
Die entsprechende Teuerungsrage sank nur von 6,5 % auf 6,0 %. Die kürzlich noch vom Markt bis Ende des Jahres eingepreisten Leitzinssenkungen der US-Notenbank sind mittlerweile nahezu vollständig ausgepreist worden.
Aktienmärkte
Den Aktienmärkten half dieser konstruktive Ausblick trotz teils unbequemer Datenmeldungen im Wochenverlauf. Die etwas enttäuschenden US-Inflationszahlen schüttelte der Markt schnell ab, während der kräftige Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze zu Kursgewinnen führte.
Die Kursentwicklung in Asien blieb dagegen gedämpfter. Immer wieder geraten die politischen Risiken rund um China in den Fokus und die Unsicherheit um den Fortgang der Nullzinspolitik in Japan besteht ebenfalls fort.
Nach deutlichen Zugewinnen seit Anfang Februar zeigte sich der Ölpreis im Wochenverlauf auf Richtungssuche. Unter Druck geriet er zwischenzeitlich durch einen Bloomberg-Bericht, laut dem die US-Regierung plant, mehr Rohöl aus der nationalen strategischen Reserve veräußern zu wollen. Dem gegenüber steht eine Prognose der Internationalen Energieagentur, wonach die Wiedereröffnung Chinas die globale Ölnachfrage stärker erhöhen wird als bisher angenommen.
Klar rückläufig zeigte sich dagegen der Goldpreis, der durch die gestiegenen US-Zinserwartungen ins Hintertreffen geraten ist.
Einzelwerte
Jetzt ist es offiziell: Die Commerzbank wird im deutschen Leitindex DAX Nachfolgerin des Industriegase-Konzerns Linde. Das hat die Deutsche Börse am Freitagabend nach US-Börsenschluss bekannt gegeben. Umgesetzt wird die Änderung am 27. Februar.
Für die CoBa ist der Wiederaufstieg in die erste deutsche Börsenliga nach viereinhalb Jahren ein Prestigeerfolg. Das Frankfurter Institut hat nach jahrelangem Siechtum 2022 wieder einen Milliardengewinn eingefahren und verspricht sich vom DAX-Einzug nun weiteren Rückenwind.
Der außerplanmäßige Wechsel findet statt, weil Linde sich im März vom deutschen Aktienmarkt zurückzieht und dann nur noch an der Wall Street notiert. Damit verliert der Dax sein wertvollstes Mitglied. Linde kam zuletzt auf einen Börsenwert von insgesamt 148 Milliarden Euro, die CoBa kommt auf 14 Milliarden.
Lange Zeit war unklar, ob das Institut für 2022 rechtzeitig positive Zahlen vorlegen kann, um das Gewinnkriterium für den DAX-Aufstieg zu erfüllen. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit.
Ende Januar gelang dem Institut dann jedoch ein Überraschungscoup mit der Bekanntgabe, dass es im vergangenen Jahr ein EBITDA von 3,37 Milliarden Euro erzielt hat. Man habe sich entschieden, diese Kennzahl bereits vorab zu veröffentlichen, „um die Unternehmen der Deutschen Börse in die Lage zu versetzen, uns mit nunmehr zwei verlustfreien Jahren in Folge als Nachfolgekandidat für Linde im DAX 40 berücksichtigen zu können“, sagte CoBa-Finanzvorständin Bettina Orlopp damals.
Das Vorgehen der CoBa zeigt, welche Bedeutung der Wiederaufstieg in den DAX für sie hat. Es sei sowohl für die Kunden als auch für die Beschäftigten, die viele schwierige Jahre hinter sich hätten, ein positives Zeichen, sagte Vorstandschef Manfred Knof am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz.
Die CoBa hat im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn seit 2007 eingefahren. Anleger reagierten euphorisch: Die Aktie schoss am Donnerstag um 11,6 Prozent nach oben. Das Institut befinde sich „auf Wolke sieben“, schrieben die Analysten von Berenberg.
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