Europa steht aktuell vor konjunkturellen Herausforderungen. Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für Frankreich von AA-/stabil auf AA-/negativ herabgestuft, was auf eine schwierige Fiskalpolitik und ein drohendes fiskalisches Abgleiten im Jahr 2024 hinweist. Der französische Haushaltsentwurf sieht eine Defizitrückführung um 31 Milliarden Euro vor, während weitere Ratingüberprüfungen anstehen. In Deutschland haben sich die Konjunkturerwartungen im Oktober leicht verbessert. Der ZEW-Index stieg um 9,5 Punkte auf 13,1 Punkte, was über den Analystenerwartungen liegt. Dennoch bleibt das Niveau deutlich unter dem des Frühjahrs, und der Saldo der Lageeinschätzungen ist erneut gesunken. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Zentralbank die Zinssätze zum dritten Mal in diesem Jahr gesenkt und betont, dass die Inflation in der Eurozone zunehmend unter Kontrolle ist. Diese Zinssenkung markiert einen Wechsel im Fokus der Zentralbank von der Bekämpfung der Inflation hin zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums.
Der DAX hat ein neues Rekordhoch erreicht, was die optimistische Stimmung der Investoren widerspiegelt. Auch die europäischen Aktienmärkte zeigen sich stark, nachdem die Europäische Zentralbank die Zinssätze gesenkt hat. Die Indizes STOXX 50 und STOXX 600 verzeichneten ebenfalls bemerkenswerte Gewinne. Auch in den USA zeigen die Märkte eine positive Entwicklung. Der S&P 500 und der Nasdaq profitieren von einer breiten Marktbewegung. Besonders hervorzuheben sind die Versorger und Finanzwerte. Die Berichtsaison für das dritte Quartal 2024 bringt insgesamt erfreuliche Ergebnisse, die die positive Marktstimmung weiter untermauern.
Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stieg auf über 4,05 Prozent. Jüngste Wirtschaftsdaten zeigen, dass die US-Wirtschaft widerstandsfähig gegenüber restriktiven Zinssätzen bleibt, was die Dringlichkeit für Zinssenkungen einschränkt. Die Einzelhandelsumsätze im September übertrafen die Erwartungen und belegen die Stärke des US-Konsumenten. Zudem lagen die Arbeitslosenanträge deutlich unter den Erwartungen, was Bedenken über einen schwächelnden Arbeitsmarkt verringert. Die Futures-Märkte erwarten weiterhin Zinssenkungen in den verbleibenden Fed-Sitzungen dieses Jahr, doch die expansive Fiskal-politik könnte den Inflationsdruck unterstützen.
Wussten Sie,
… dass der Frauenanteil in DAX-Vorständen noch immer gering ausfällt?
Der Frauenanteil in den Vorständen der DAX-Unternehmen liegt bei 24,7 Prozent, was Deutschland im Vergleich zu anderen westlichen Industrieländern zurückfallen lässt. Großbritannien hat mit 32,1 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von den USA, Frankreich und Schweden. In den Aufsichtsräten beträgt der Frauenanteil 40 Prozent. Der Anteil der Frauen in den Vorständen der gesamten DAX-Familie ist im vergangenen Jahr um 2,3 Prozentpunkte auf 19,7 Prozent gestiegen. An den Spitzenpositionen hat sich wenig verändert, mit nur sieben weiblichen Vorstandsvorsitzenden. Trotz des hohen Anteils weiblicher Betriebswirtschaftslehre-Absolventinnen bleibt der Fortschritt in der Unternehmensführung in Deutschland begrenzt.
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