Marktberichte

Schroders "In Focus" vom 09.09.2024

Werden Anleihen als Portfoliodiversifikator zurückkehren?

Die Anleger haben in letzter Zeit die Rolle von Anleihen in Portfolios infrage gestellt, da die Inflation stieg und die Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen zunahm. Aber jetzt, wo die Inflation unter Kontrolle ist, werden die Anleihen zurückkehren?

Die Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen – ein wichtiger Eckpfeiler des traditionellen 60/40-Portfolios – drehten Mitte 2022 aufgrund der erhöhten Inflation infolge von Faktoren aus der Pandemiezeit ins Plus. Seitdem haben die Zentralbanken weltweit aggressive geldpolitische Maßnahmen gestartet, um die Inflation zu senken. Nach mehreren Monaten des Abwartens sehen wir nun, wie die Inflation gezähmt wird, da die US-Notenbank Fed ihren zurückhaltenden Kurs in Jackson Hole bestätigt hat. Die Inflation ist sicherlich noch nicht auf dem Zielniveau, aber sie hat sich von ihrem Höchststand weit entfernt.

Also, was sagen wir? Werden Anleihen wieder eine Diversifikationsrolle in Multi-Asset-Portfolios spielen? Wir sehen bereits erste Anzeichen sowohl bei den kurz- als auch bei den längerfristigen Korrelationen.

Kurzfristige Korrelationen

Als die Märkte Anfang August abverkauft wurden (aufgrund der Zinserhöhung der japanischen Notenbank, die zu einer Abwicklung der Yen-Carry-Trades führte und sich auch durch die Abschwächung der Arbeitsmarktdaten in den USA noch verschlimmerte), mussten die Aktienmärkte einen Schlag hinnehmen (der S&P 500 fiel zwischen dem 31. Juli und dem 5. August um 6 %). Im gleichen Zeitraum sanken jedoch die Anleiherenditen (der Index für US-Staatsanleihen stieg um 2,2 %), was dazu beitrug, die Drawdowns bei 60/40-Portfolios abzumildern. Erleben die kurzfristigen negativen Korrelationen ein Comeback?

Langfristige Korrelationen

Wie bereits erwähnt, kühlt sich die Inflation – einer der Treiber der Korrelation zwischen Aktien und Anleihen – langsam aber stetig ab. Der Gesamt-VPI für Juli überraschte mit -0,1 % im Jahresvergleich, während der Kern-VPI mit 3,2 % im Jahresvergleich dem Konsens entsprach. Das ist ein gutes Zeichen für den Kampf gegen die Inflation. In der Vergangenheit waren die langfristigen Korrelationen tendenziell negativ, wenn der Kern-VPI weniger als 2,5 % im Jahresvergleich betrug. Sollte die Inflation weiter zurückgehen, könnten die langfristigen Korrelationen wieder in den negativen Bereich fallen.

Fazit

Wenn sich die negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen der letzten zwei Jahrzehnte vor der Pandemie wieder einstellt, dann wird sich die Rolle von Anleihen wieder auf die eines Diversifizierers verlagern. Ein stabiler Wirtschaftsausblick sowie die Rückkehr des Gleichgewichts zwischen Wachstum und Inflation könnten dies begünstigen.

Es könnte jedoch immer noch Szenarien geben, in denen die Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen im positiven Bereich bleiben, selbst wenn die Inflation nicht mehr die Hauptsorge ist. So könnten die Anleger beispielsweise vom Tempo der wirtschaftlichen Normalisierung enttäuscht sein, oder es könnte zunehmende Sorgen über Haushaltsdefizite geben. In einem solchen Szenario müssen die Anleger die Rolle von Anleihen in ihren Portfolios gründlich neu bewerten. Positive Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen können traditionelle Diversifizierungsstrategien untergraben und eine Neubewertung der Asset-Allokation erforderlich machen, um die gewünschten risikobereinigten Renditen zu erzielen. Der Einsatz einer dynamischen Asset-Allokation und die Erkundung anderer Absicherungsinstrumente könnten in diesem Umfeld ebenfalls wichtig werden.


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