Wie steht es um Schwellenländeranlagen inmitten der Turbulenzen um die Handelszölle?
Zusammenfassung zu den Aktien der Schwellenländer:
- Schlingerkurs am Tag der Befreiung: Trumps Ankündigungen gegenseitiger Zölle haben zu Beginn des zweiten Quartals zu einer erheblichen Marktvolatilität geführt. Die Zölle (außer für China nun für 90 Tage bei 10 % pausiert) waren härter als von den Märkten erwartet, aber die Spielregeln werden klarer.
- Bewertungen der Schwellenländer: Nach Marktrückgängen (Stand 10. April) liegen die Gesamtbewertungen der Schwellenländer nun nahe oder unter dem historischen Durchschnitt. Es kann jedoch zu Gewinnherabstufungen kommen. Auf der Ebene der einzelnen Märkte sind die meisten Schwellenländer im Vergleich zu ihrer eigenen historischen Entwicklung günstig. Indien und Taiwan erscheinen im Vergleich zur Vergangenheit als etwas teuer.
- Große relative Bewertungslücke: Der Bewertungsabstand zwischen den Schwellenländern und den Industrieländern bleibt auf Zwölf-Monats-Basis nahe dem höchsten Stand seit 20 Jahren. Die Schwellenländer sind auf dieser Basis immer noch 41 % günstiger als die USA.
- Vor den Turbulenzen: Im ersten Quartal verzeichneten Schwellenländeraktien gegenüber ihren Pendants aus den Industrieländern den stärksten Start in ein Kalenderjahr seit 2017: +3 % gegenüber -1,7 %. Die Schwäche des US-Dollars brachte Rückenwind.
- Was zu beobachten ist: 1) Die Entwicklung des globalen Handelskriegs – Maßnahmen der USA und Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder 2) Auswirkungen auf Wachstum und Inflation in den USA und weltweit sowie Entwicklung des US-Dollars, 3) allgemeine Geopolitik, insbesondere die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten 4) Aussichten auf politische Unterstützung in China.
Zusammenfassung zu den Anleihen der Schwellenländer:
Die Ankündigung von Präsident Trump, Zölle zum „Tag der Befreiung“ einzuführen, hat zu Beginn des zweiten Quartals zu Volatilität bei Anleihen und Währungen der Schwellenländer geführt. Vor diesem Hintergrund haben Anleihen in Hart- und Lokalwährung nach einem soliden Start ins Jahr 2025 nachgegeben.
Zölle: Die Entwicklungen bleiben fließend. Für alle US-Handelspartner außer China gilt eine 90-tägige Pause mit einem Basiszoll von 10 %. Für Märkte in den wichtigsten Schwellenländerindizes waren die anfänglichen gegenseitigen Zölle in den Schwellenländern Asiens und Afrikas am höchsten – das Engagement variiert je nach Index auf Ebene von Anleihen in Hart- und Lokalwährung.
Schwellenländeranleihen in Hartwährung:
- Auf Hartwährung lautende Schwellenländeranleihen haben zum 10. April eine Rendite von -0,5 % und Unternehmensanleihen von 0,4 % seit Jahresbeginn erzielt.
- Die Spreads von Staats- und Unternehmensanleihen in Hartwährung haben sich als Reaktion auf die jüngsten Zollnachrichten ausgeweitet, wobei der Spread von hochverzinslichen Staatsanleihen nun über seinem historischen Durchschnitt liegt.
- Angesichts der gestiegenen Unsicherheit haben sich die Subindizes mit Investment Grade besser entwickelt als ihre hochverzinslichen Pendants seit Jahresbeginn, was im Gegensatz zum Trend der letzten Jahre steht.
Schwellenländeranleihen in Lokalwährung:
- Auf Lokalwährung lautende Schwellenländeranleihen erzielten zum 10. April eine Rendite von 3,9 % seit Jahresbeginn, was auf eine Währungsaufwertung, insbesondere aus den Schwellenländern in Europa und Brasilien, zurückzuführen ist.
- Der durchschnittliche Realzinsaufschlag der Schwellenländer gegenüber den Industrieländern liegt weiterhin über 3 %.
- Es gibt Schwellenländerwährungen, die in allen drei Schwellenländerregionen unterbewertet zu sein scheinen, wenn auch in sehr unterschiedlichem Maße.